In unserer Coaching Ausbildung hieß es immer:
„Warum“ zu fragen, ist verboten.
Warum? Ach halt, ist ja verboten.
Der Grund dafür ist: Im Coaching frage ich nicht: Warum hast Du Dich so und so entschieden?
Warum willst Du das nicht? Warum geht es nicht?
Der Coachee wird
a) es nicht beantworten können (sonst wäre er oder sie nicht bei mir gelandet)
b) sich versuchen zu rechtfertigen. Was nie das Ziel eines Coaches ist. Ein Coach ist zukunftsorientiert und gräbt nicht in den Wunden der Vergangenheit herum.
c) sich beschuldigt fühlen und in Widerstand treten
Die richtigen Fragen lauten also:
Wie würde es sich anfühlen, wenn… ?
Was möchtest Du stattdessen tun?
Wer könnte Dir dabei behilflich sein?
Das gibt einen Anstoß, Denkweisen und Verhalten an einem angestrebten Ziel auszurichten.
Gerade lese ich aber „Frag immer erst, Warum“ von Simon Sinek („Start with why“ im Original)
Das musste ich mir natürlich kaufen um zu sehen, warum wir plötzlich doch warum fragen dürfen.
Abgesehen davon, dass es eine mittelschlechte Übersetzung des Originalbuches ist, was Vielleser wie mir immer etwas quer im Magen hängt…
Simon Sinek erklärt jedoch auf eindrückliche Weise, warum wir einigen Firmen geradezu „verfallen“ sind, wenn wir das Leitbild, die Vision des Gründers in jedem Produkt und jeder Dienstleistung durchblitzen sehen.
Die Firma „Apple“ kommt, sagen wir es einmal so, überdurchschnittlich gut weg in der Bewertung des Autors. Und jeder kennt Menschen, die sich ohne Zögern als Apple-„Jünger“ bezeichnen würden.
Apple begründet eine ganze Lebenseinstellung mit seiner Marke und durchdringt damit unser halbes (digitales) Leben.
Im Changemanagement macht es tatsächlich auch sehr viel Sinn, sich über das Warum Gedanken zu machen.
Verstehen die Menschen, Warum eine Entscheidung gefällt wurde, sind sie eher bereit, dem Entschluss zu folgen.
Sehen wir das Warum im Anstreben einer Veränderung, sind wir schon halb auf dem Weg dorthin.
Wir wollen verstehen, was der Sinn dahinter ist.
Was es uns in Zukunft bringt und wer sich darüber bereits Gedanken gemacht hat.
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