Ordnung ins Chaos deiner Projekte bringen – leichter als gedacht!

Kreativität heißt für mich, im Chaos eine Ordnung zu entdecken.

Genauso, wie sich zuhause nach und nach immer wieder Unordnung bildet, so geht es uns auch oft mit den diversen Projekten, über die wir den Überblick verlieren können.
Und, um es gleich vorweg zu nehmen: das hat nichts mit ADHS oder ähnlichen Diagnosen zu tun, sondern ist ein völlig normaler Zustand.

Chaos ist zuerst einmal anstrengend.
Im Kinderzimmer, in den Projekten, im ganzen Leben.
Aber warum ist es eigentlich so schlimm und fühlt es sich so schwer an, den berühmten „roten Faden“ zu finden?

Wie so oft sind es ganz frühe Überzeugungen und Einstellungen, die uns das Leben schwer machen:
Wir alle wurden dazu erzogen, ordentlich zu sein.
Das Zimmer muss aufgeräumt werden, die Bücher sortiert, die Stifte gespitzt.
Herumliegende Spielsachen bedeuten: „Mama schimpft bestimmt!“
Da ist sofort das schlechte Gewissen zur Stelle und meldet: Achtung, Chaos!
Dabei haben bereits kleine Kinder eine eigene Systematik, WIE sie ihr Zimmer ins Chaos versetzen:

Links vorne wohnt die Barbie-Familie, während sich hinten unter dem Fenster eine Welt aus LEGO-Bausteinen entwickelt. Die Kuscheltiere haben überall ihre Näschen drin, vor allem tummeln sie sich aber im Bett.
Dass das letzte, unvollständig zusammengebaute Puzzle noch daliegt: Naja, das kann schon mal passieren. Vielleicht mag ich das ja am nächsten Wochenende fertigbauen.


Diese scheinbare Unordnung folgt also einem System. Kinder finden so heraus, was ihnen wirklich wichtig ist. Worauf sie ihre Aufmerksamkeit länger fokussieren möchten. Sie springen von Thema zu Thema, denn sie kennen (im Normalfall) keine Langeweile.

Nichts von diesen Dingen ist „schlecht“. Chaos nicht, Langeweile auch nicht.
Was wir jedoch lernen dürfen, ist der Umgang damit.
Zu priorisieren, was wichtig und was unwichtig ist. Und zu erkennen, wann etwas weggeräumt werden kann, erfordert Übung und Lernen.
Frei von schlechtem Gewissen etwas aufhören, das mir keinen Spaß mehr macht, kann sehr befreiend sein.

Wie so vieles kommt es also auch hier auf die Bewertung an:
Was ist wirklich wichtig?
Was kann getrost weg?
Wo gibt es noch ungelöste „Baustellen“?

Betrachten wir unser Leben als etwas chaotisches Kinderzimmer, so finden wir durchaus Parallelen.
Ja, da sind tatsächlich ein paar Dinge, die weg können.
Aber gleich daneben, da liegen wunderbar inspirierende neue Projekte, die es Wert sind, genauer betrachtet zu werden.

Worauf kommt es also an, wenn wir einen Startpunkt zum „Aufräumen“ finden wollen?
Wie bringen wir Ordnung in das vermeintliche Chaos?
Hier eine kleine Anleitung, wie du mit 2 Blatt Papier und ein paar Stiften Ordnung in deine Projekte bringst:

  • Nimm dir ein weißes Blatt Papier und identifiziere „herumliegende“ Teile aka Gedanken, Ideen oder angefangene Arbeiten als zusammenhängende Projekte
  • Male bunte Kreise um die einzelnen Projekte und identifiziere diejenigen, die dir wirklich etwas bedeuten, oder die wirklich wichtig sind
  • Finde Überschriften, Querverbindungen und Einzelthemen, die zusammen gehören
  • Identifiziere Projekte, die obsolet, veraltet oder uninteressant sind und markiere sie, um sie demnächst zu beenden.
  • Finde „lose Enden“, die darauf warten, wieder aufgenommen oder verknüpft zu werden
  • Erstelle eine Reihenfolge mit den dir wichtigsten Projekten
  • Gib den Projekten eine „Heimat“, indem du ihnen jeweils einen Tag zuordnest, an dem du dich mit ihnen beschäftigen möchtest
  • Definiere einen „Aufräumtag“, an welchem du nichts Neues beginnst, sondern dich nur um das archivieren und beenden alter Projekte kümmerst (Optional ist dies auch der Buchhaltungstag bei Selbständigen!)
  • Versuche die Projekte auf 5 Wochentage aufzuteilen, so dass dir das Wochenende als freie Zeit zur Verfügung steht (hier gern Lesen, Sport und Selfcare einplanen! Mein Credo: Alles ist ein Projekt!)
  • Nimm dir ein neues Blatt Papier und schreibe dir deine neue Wochenplanung sauber auf

Wichtig:
Sei nicht zu streng mit dir. Die Planung ist nicht in Stein gemeißelt.
Sie darf sich natürlich verändern, sie ist ein Werkzeug und kein Dogma.

Und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Eintauchen in dein kreatives Chaos! 🎉😁

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